Jedes Bild erzählt eine Geschichte. Egal, ob es sich um ein Standbild oder einen Film handelt, die Kamerawinkel beeinflussen das Aussehen, das Gefühl und die Stimmung dieser Geschichte. Fotografen und Filmemacher wissen das und wählen bewusst Winkel, um die Wirkung ihrer Arbeit zu formen und zu verstärken. Zu wissen, wie und warum diese Winkel erstellt werden, kann Amateuren helfen, überzeugendere Bilder oder Filme zu machen.
Augenhöhe
Der Winkel auf Augenhöhe ist die häufigste Aufnahme. Die Kamera ist so positioniert, dass das Motiv direkt in das Objektiv blicken kann, ohne seine Augen nach oben oder unten zu bewegen – unabhängig davon, ob das Motiv tatsächlich in das Objektiv schaut oder nicht. Es gilt als emotional neutral und eignet sich am besten für eine klare, sachliche Darstellung.
Vogelaugen
Diese Aufnahme wird direkt über dem Motiv aufgenommen. In Filmen werden sie oft als Einstimmungsbild verwendet, um den Ort einer Szene festzulegen. Sie können auch Aktionen oder Objekte erfassen, die von anderen Figuren in einer Ansicht vom Boden verdeckt werden können. Diese Aufnahmen werden häufig von Kränen oder Flugzeugen aus aufgenommen. Amateure mit geringerem Budget müssen sich möglicherweise mit einer hohen Leiter oder einem Dach zufrieden geben.
Hoher Winkel
Weit über der Höhe des Motivs aufgenommen, begründet die Hochwinkelaufnahme die Dominanz der Kamera. Es wird verwendet, um das Subjekt schwach, eingeschüchtert oder verängstigt erscheinen zu lassen.
Kleiner Winkel
Die Low-Winkel-Aufnahme, die unterhalb der Augenhöhe des Motivs aufgenommen wurde, vermittelt den gegenteiligen Eindruck der High-Angle-Aufnahme. Es lässt das Subjekt dominant oder verantwortlich erscheinen.
Niederländische Neigung
Die niederländische Neigung wird durch Neigen der Kamera erreicht, sodass der Horizont nicht mehr waagerecht ist. Mit Bedacht eingesetzt, kann es eine ungewöhnliche oder dramatische Perspektive bieten. Wenn es im Film übertrieben wird, kann es die Zuschauer irritieren.
Standpunkt
Der Point-of-View-Winkel ist vor allem in Erzählungen wirksam und wird verwendet, um dem Betrachter den Eindruck zu vermitteln, dass die Handlung durch die Augen einer Figur geschieht. Um diesen Effekt zu erzielen, wird die Kamera sorgfältig gesteuert, um die Bewegung und den Blickwinkel des Schauspielers nachzuahmen. Einer Aufnahme einer Schauspielerin auf Augenhöhe, die auf ihre Armbanduhr blickt, kann beispielsweise eine P.O.V.-Aufnahme folgen. Nahaufnahme des Zifferblatts, die dem Publikum offenbar enthüllt, was der Charakter dort sieht.